Jugend und Sport
Ulli Barde, Geschäftsführer des Sportgartens, besuchte Durban bereits 1998 mit einem Jugend Hockeyteam. Schnell war klar, das Sport eine Verbindung schafft die über die gemeinsamen Aktivität auf dem Sportplatz hinaus, als gemeinschaftsstärkender Weg agiert.
Nach ersten gegenseitigen Besuchen und einem weiteren Hockeyaustausch 2003 in Durban, intensivierte sich die Verbindung. Zahlreiche Projekte entstanden in Durban und Bremen, mit sportlichen Spendenaktionen wurden Gelder dafür gesammelt. 2009 wurde die erste „weltwärts“-Freiwilligen-Stelle eingerichtet und auch Jugendliche aus Durban hatten die Möglichkeit die Jugendarbeit des Sportgartens in Bremen kennenzulernen.
Zehn Jahre nach der ersten Begegnung wurde die Idee des Bremer Sportgartens in einem afrikanischen Pendant verwirklicht. Bremer und Durbaner Jugendliche sanierten eine bereits existierende Skateanlage und legten den Grundstein für den afrikanischen Sportgarten iSithumba.
An beiden Orten entsteht durch Sport und die Einbringung der Jugendlichen eine Gemeinwesenstruktur die zum Ziel hat, eine Verbesserung der allgemeinen Lebensbedingungen zu fördern. Hierzu haben der Sportgarten e. V. und die City of Durban 2010 ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, welches 2018 durch ein weiteres Memorandum mit Durban Green Corridor erweitert wurde.
One Nation Cup
Der als einmaliges Event angedachte One Nation Cup, fand erstmals 2006 in Bremen statt. Vom Sportgarten initiiert und mit der U15 von Werder Bremen und einer Stadtauswahl aus Bremerhaven als Gastgebern umgesetzt. Eingeladen wurden zehn Gästeteams aus der ganzen Welt – Brasilien, China, Dänemark, Israel, Japan, Neuseeland, Norwegen, Polen, Südafrika und die Türkei – alle Kontinente waren vertreten. Aus dem Finale ging das U15 Team Durbans als erster Gewinner des ONC hervor – zugleich der erste internationale Erfolg den ein südafrikanisches Jugendteam in Übersee erzielen konnte.
Die Begeisterung der Jugendlichen, das sportliche Spiel mit einem internationalen Austausch verbinden zu können, führte dazu, dass Durban 2008, im Vorfeld der Fußball WM, eine Fortführung des ONC veranstaltete. Seit dem findet der ONC in der Regel alle zwei Jahre in unterschiedlichen Länder statt mit Bremen und Durban als feste Teilnehmer. 2011 wurde der ONC um weibliche Teams bereichert und gemeinsam heißt es: Play Football – Win Friends!
iSithumba Sportgarten
Der iSithumba Sportgarten befindet sich in einem kleinen Dorf in den ländlichen Gebieten des Valley of Thousand Hills. Die Jugend dieses Dorfes hat den gedanklichen Ansatz des Bremer Sportgartens für die Gemeindeentwicklung genutzt. Dies hat den Jugendlichen beider Seiten die Möglichkeit gegeben, die Kultur des jeweils anderen zu erleben und gleichzeitig durch Sport etwas zu bewegen. Das Hauptziel der Organisation ist es, die Jugend durch sportliche, kulturelle und bildungsbezogene Programme zu fördern und zu stärken. Alle Programme sind umfassend, inklusiv und basieren auf Gemeinschaftsstrukturen und traditionellen Prinzipien von Ubuntu. Die fünf Tage in der Woche stattfindenden Trainingsprogramme werden von lokalen Jugendlichen in einer Vielzahl von Sportarten durchgeführt, wie BMX, Radfahren, Fußball, Netzball, Schach, Leichtathletik, Volleyball, Kanu fahren, Tanzen… Das „School Outreach Program“ bietet lokalen Schulen im Kwa-Ximba-Gebiet Sport-, Kunst- und Umweltbildungsprogramme an.
Sportgarten Bremen und iSithumba Sportgarten organisierten fortlaufende Jugendaustauschprogramme in Bremen und Durban, indem sie Arbeitserfahrungen für Freiwillige, Auszubildende aus Bremer Unternehmen und Studenten anbieten und Workcamps veranstalten.
Nacht der Jugend
Die Nacht der Jugend findet jährlich, zum Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht im November 1938, im Bremer Rathaus statt. Die Veranstaltung bietet den Jugendlichen einen Rahmen, neue Formen des Gedenkens zu erarbeiten. Sich mit der menschenfeindlichen Vergangenheit des eigenen Landes zu beschäftigen und durch vielfältiges Engagement und künstlerische Ausdrucksformen ein Zeichen für Courage und gegen Rassismus zu setzen.
Das Durbaner Pendant ist das „Abasha Bash! Festival“, in dem die Verbrechen der Apartheid thematisiert werden. Bei gegenseitigen Besuchen lernen die Jugendlichen der beiden Partnerstädte, die Geschichte der jeweiligen Länder kennen und in künstlerische Projekten um zu setzen.
Der Austausch und die öffentliche Präsentation zeigen, wie wichtig es ist, sich der eigenen Geschichte zu stellen und Zukunft mitzugestalten. Der Opfer des Nationalsozialismus und der Apartheid zu gedenken und ein Zeichen gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus zu setzen und für mehr Völkerverständigung und Respekt einzutreten.
Weserhelden
Das Bewegung und Sport mit Umwelt in Verbindung stehen können und kein Gegensatz sein müssen, zeigen die Weserhelden mit großem Erfolg. Seit 2012 veranstalten sie jährlich einen Sponsorenlauf bei dem Gelder für Sport, Umwelt- und Jugendprojekte gesammelt werden. Das Ziel ist es, das Thema Klima- und Naturschutz ins Bewusstsein von Kindern und Jugendlichen zu rücken und eine diesbezügliche Verhaltensänderung zu bewirken.
Die Läufer*innen sammeln so Spendengelder für je ein Projekt in Bremen und auch jedesmal für die Unterstützung von Jugend- und Umweltprojekten in Bremens Partnerstadt Durban/Südafrika. Der dortige Partner Durban Green Corridor verfolgt in Durban einen ähnlichen Ansatz und ermutigt junge Afrikaner, unter anderem im Projekt „Ocean Champs“, zum Einsatz für Natur-und Umweltschutz.